Wichtige Punkte:
Beim Fasten handelt es sich heute nicht mehr nur um ein religiöses Ritual, sondern vielmehr um eine Art und Weise der Gesundheit etwas Gutes zu tun. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie von Fasten profitieren können und ob und wo mögliche Risiken liegen könnten.
Unter Fasten versteht man das freiwillige Verzichten auf den Verzehr von Nahrungsmittel (Speisen, Getränke und/oder Genussmittel) über einen bestimmten Zeitraum. Beim Fasten treffen Sie die Entscheidung, ob Sie über den vordefinierten Zeitraum entweder vollständig oder nur zum Teil auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten wollen.
Eine Fastenkur ist die spezielle Form, über mehrere Tage keine feste Nahrung zu sich zu nehmen. Beachten Sie bitte: Beim Fasten sollten Sie nicht von heute auf morgen auf Nahrungsmittel verzichten, vielmehr ist es wichtig, die Nahrungszufuhr über mehrere Tage hinweg zu verringern und sich an den Verzicht heranzutasten.
Obwohl während dieser Fastenkur auf feste Nahrung verzichtet wird, ist es besonders wichtig in dieser Zeit viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen (zuckerfrei), denn diese helfen den Körper zu entgiften. Durch den Nahrungsentzug kommt Ihr Körper in eine Ausnahmesituation, da keine bzw. nicht genügend Nährstoffe aufgenommen werden, um Energie zu verwerten. Aufgrund dessen muss Ihr Körper auf Energiereserven zurückgreifen. Nach ungefähr 24 Stunden werden die Reserven aufgebraucht sein und es kommt zu einer Stoffwechselumstellung. Nach vier Tagen sollten die eingelagerten Kohlenhydrate, Fettreserven und Eiweißvorräte aus dem Bindegewebe abgebaut sein. Doch ab Tag vier beginnt der Körper mit der Fettverdauung (Abnehmen). Obwohl es sich hierbei um eine positive Entwicklung handelt, hat es allerdings einen Nebeneffekt: Man beginnt schlecht zu riechen – denn der Körper entsorgt über den Schweiß und Atemluft Acetessigsäure, der beim Fettverbrennen entsteht.
Schließlich muss Ihr Körper die Energie nicht mehr für die Verdauung verwenden, sondern fokussiert sich auf den Abbau von angesammelten Giftstoffen im Körper. Durch die Flüssigkeitszufuhr kann der Körper von Giftstoffen befreit werden, wodurch die Leber und die Nieren, die für die Entgiftung zuständig sind, angeregt werden. Trotz niedriger Energiezufuhr sollten Sie dennoch nicht auf ausreichend Bewegung vergessen.
Haben Sie das Ende Ihrer Fastenkur erreicht, ist es wesentlich, dass Sie sich wieder schrittweise an Ihre normale Ernährungsweise herantasten und nicht abrupt Ihre Ernährungsgewohnheiten wieder aufnehmen.
Wenn Sie Ihrem Körper etwas Gutes tun wollen oder effektiv abnehmen wollen, kommt Ihnen sicherlich als erster Gedanke, zu fasten oder eine Diät zu machen in den Sinn. Während Sie beim Fasten über einen bestimmten Zeitraum vollständig oder nur teilweise keine (bestimmte) Nahrung zu sich nehmen dürfen, liegt der Unterschied bei einer Diät darin, dass Sie ein definiertes Essen in regelmäßigen Abständen essen sollten. Bei einer Diät geht es in erster Linie darum, gewisse Lebensmittel bewusst zu sich zu nehmen und andere Nahrungsmittel bewusst zu vermeiden.
Es lässt sich somit feststellen, dass Fasten der vollständige bzw. bedingte Verzicht auf Nahrungsmittel während einer bestimmten Zeitspanne ist und bei der Diät es sich um die bewusste und kontrollierte Einnahme von bestimmten Nahrungsmittelns handelt. Während bei einer Diät die langfristige Ernährungsumstellung das Ziel ist und mit einer Änderung Ihrer Lebensweise einhergeht, zielt das Fasten nur auf einen zeitlich begrenzten Verzicht der Nahrungszunahme ab.
Vorteile von Fasten
Nachteile von Fasten
Während des Fastens kann es durchaus vorkommen, dass durch den vollständigen Verzicht auf Essen als Gegenreaktion im Körper eine Stressreaktion ausgelöst wird. Hierbei wird der Energieverbrauch reduziert, damit der Körper mit den vorhandenen Energiereserven möglichst lange auskommen kann. Weitere Nebenwirkungen können sein:
Intervallfasten, das Zauberwort
Bei dem Intervallfasten ist die Fastenzeit begrenzt auf ein gewisses Zeitintervall, welches meist zwischen 16 und 24 Stunden liegt. In dieser Zeit wird wie bereits gesagt, keine Nahrung mit Ausnahme von wenig erlaubten Flüssigkeiten zu sich genommen.
Das populärste Schema ist das 16:8 Schema. Die Fastenzeit beträgt 16 Stunden und geht über die Nacht in den Folgetag hinein. So erleichtert man sich die Zeit, in dem man schläft und in dieser Zeit sich der Körper ganz und gar auf die Stoffwechselprozesse konzentrieren kann. Die folgenen 8 Stunden kann man dann ganz normal, idealerweise eine ausgewogene gesunde Ernährung zu sich nehmen. Ob dieses Zeitfenster der Ernährung nun zwischen 12 und 20 Uhr oder zwischen 8 und 16 Uhr ist, ist vollkommen egal und abhängig von der persönlichen Präferenz.
Kürzere Fastenintervalle als 12 Stunden sind nicht geeignet, da man auch dem Körper die Zeit geben muss, die zuletzt gegessene Nahrung vollständig zu verdauen.
Da das Fasten zu einer Schwächung des Körpers führen kann, wird es in bestimmten Situationen und bei Personen mit gewissen Krankheiten abgeraten, um unnötige Risiken zu verhindern. Hierzu gehören:
Haben Sie sich dazu entschlossen, das Intervallfasten oder gar eine Fastenkur zu beginnen? Dann ist es wichtig, dass Sie sich im Vorhinein einer ärztlichen Abklärung unterziehen, um festzustellen, ob das Fasten ein gesundheitliches Risiko für Sie darstellt. Besonders bei Anfängern, die noch keine Erfahrung mit dem Fasten gesammelt haben oder Vorerkrankungen vorliegen, ist eine ärztliche Aufklärung und Anleitung wichtig.
Sollten Sie weitere Fragen haben oder mehr Informationen zu diesem Thema wünschen, dann stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Ihr Dr. med. univ. Miran Arif, MSc